Alpiner Skiweltcup 2025/26: Der große Favoritencheck – mit ÖSV-Stars im Fokus

Mit den Skiweltcup-Auftakt-Rennen in Sölden am letzten Oktober-Wochenende ist der Alpine Skiweltcup in seine neue Saison gestartet. Bis Ende März 2026 dürfen sich die Fans auf ein wahres Spektakel freuen – mit 38 Rennen an 19 Orten bei den Männern und 37 Rennen an 20 Orten in der Konkurrenz der Frauen. Mitten im Geschehen: Die ÖSV-Stars, die mit großen Ambitionen an den Start gehen und mit wehenden rot-weiß-roten Fahnen gefeiert werden.

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Jubelstimmung bei der Ski-WM 2025 in Saalbach Hinterglemm © Daniel Roos saalbach.com

Klare Favoriten in der Gesamtwertung

Der Kampf um die großen Kristallkugeln wird erneut mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Dies bezieht sich insbesondere auf die Konkurrenz der Frauen, wo Federica Brignone ihren Titel verteidigt. Eine erfolgreiche Titelverteidigung dürfte für die Italienerin jedoch schwer werden. Bei den Quoten für Sportwetten ohne Einsatzlimit im Vergleich schneiden derzeit Lara Gut-Behrami und Mikaela Shiffrin am besten ab. Doch auch Sofia Goggia, Zrinka Ljutic oder Emma Aicher dürfen keinesfalls unterschätzt werden. Klar ist: Bei den Frauen darf man sich mit Recht auf einen offenen Schlagabtausch freuen.

Ganz anders sieht es bei den Männern aus: Hier wird ein einseitiges Rennes erwartet – mit Marco Odermatt in der Hauptrolle. Der Schweizer gewann den Skiweltcup bereits viermal in Folge und wird sicherlich wieder alles geben, um in dieser Hinsicht dem Rekord von Marcel Hirscher ein weiteres Stück näherzukommen. Odermatts größte Herausforderer dürften sein Landsmann Loïc Meillard und der Norweger Henrik Kristoffersen sein, während Marco Schwarz, Timon Haugen sowie der Österreicher Vincent Kriechmayr in der Gesamtwertung als Außenseiter gelten.

Traumstart von Julia Scheib

Julia Scheib wird sich an den Auftakt der neuen Saison mit Sicherheit ihr Leben lang erinnern. Kein Wunder, denn die 27-Jährige feierte beim Riesenslalom in Sölden ihren ersten Weltcupsieg und verzeichnete damit das beste Ergebnis ihrer bisherigen Karriere. Gleichzeitig war dies der erste Heimsieg für das ÖSV-Team in Sölden seit elf Jahren, als Anna Veith auf dem obersten Treppchen stand. Scheib zeigte damit, dass sie sich in einer fantastischen Form befindet und das Potenzial hat, sich in den Kampf um die kleine Kristallkugel im Riesenslalom kräftig einzumischen.

Abgesehen davon hat das ÖSV-Team mit Mirjam Puchner und Nina Ortlieb zwei große Hoffnungen in den Speed-Läufen. Besonders Puchner, Vize-Weltmeisterin von 2025, gilt als sichere Bank für Spitzenplätze in Abfahrt und Super-G.

Bezüglich der technischen Disziplinen sollte man vor allem Katharina Liensberger auf dem Zettel haben. Die 28-Jährige holte in 2021 die kleine Kristallkugel im Slalom und will in dieser Saison nicht nur an ihre starken Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen, sondern sich dabei noch weiter steigern – mit dem Fokus auf die Olympischen Winterspiele im Februar.

ÖSV-Männer sind nicht ohne Chancen

Auch in der Konkurrenz der Männer gab es am Saisonauftakt in Sölden aus österreichischer Sicht reichlich Grund zur Freude. Dafür sorgte Marco Schwarz mit seinem zweiten Platz im Riesenslalom. Der 30-Jährige gilt als Spezialist für technische Disziplinen, der nach einer guten Leistung im Vorjahr in dieser Saison einen Schritt weiter gehen will – und wenn möglich den Erfolg aus 2021 (dritter in der Gesamtwertung; kleine Kristallkugel im Slalom) wiederholen möchte.

In den schnellen Disziplinen setzt das ÖSV-Team einmal mehr am meisten auf den erfahrenen Vincent Kriechmayr (siehe Abbildung). Der 34-Jährige gehört schon seit Jahren zur absoluten Weltklasse in diesen Disziplinen – mit 37 Podiumsplatzierungen und jeweils neun Siegen in Abfahrt und Super-G. Angesichts dessen überrascht es kaum, dass er trotz des Alters auch in dieser Saison als einer der Favoriten auf die Kristallkugeln in diesen Disziplinen gilt.

Die besten österreichischen Skifahrer
Abbildung: Vincent Kriechmayr in Saalbach Hinterglemm 2020 © Erich Spiess

Trotz mehreren Rücktritten: ÖSV-Team auf Kurs im Skiweltcup

Gleich sieben Athletinnen und Athleten haben beim ÖSV nach der vergangenen Saison ihre Karriere beendet – ein echter Einschnitt für das Team. Allen voran Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier, die nach ihrem emotionalen Triumph in Saalbach und der bevorstehenden Geburt ihres Kindes einen neuen Lebensabschnitt beginnt. Auch ihr Lebensgefährte Christian Walder sowie Tamara Tippler, Christopher Neumayer und Elisabeth Reisinger legen die Ski beiseite. Mit ihnen verliert Österreich wertvolle Routine und Erfahrung im Weltcup-Zirkus.

Trotz der Abgänge der Routiniers zeigt der Saisonstart, dass Österreich gut aufgestellt ist. Mit Julia Scheib in Top-Form und zahlreichen etablierten Kräften bleibt das Team konkurrenzfähig. Der Generationenwechsel ist spürbar, doch die rot-weiß-roten Athleten sorgen weiterhin für Spannung im Weltcup.