Bricht Peter Stöger mit einem Wechsel zu Rapid Wien ein Tabu?

Im Wiener Fußball kündigte sich ein sportliches Erdbeben an, das eingefleischte Anhänger von Austria Wien und Rapid Wien kaum glauben können. Seit Tagen schon kursierten Gerüchte, dass die Austria-Wien-Legende Peter Stöger als neuer Trainer zu Rapid Wien wechselt.

Das wäre zweifellos eine Sensation, wenngleich man diesen Transfer dem Pragmatiker Peter Stöger durchaus zutrauen kann. Schließlich gelang ihm schon als Spieler dieser Coup ohne allzu große Probleme. Auch wenn Stöger zunächst immer mit der Austria identifiziert wird, so hat er auch bei Rapid enorme Verdienste erworben.

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Abbildung: Kann eine Austria-Wien-Legende zu Rapid Wien wechseln?

Große Erfolge mit Rapid

Schließlich gelang ihm bereits in seiner ersten Saison bei den Grünweißen der Gewinn des österreichischen Meistertitels. Damit nicht genug, zog Stöger mit Rapid auch noch in das Finale des Europacups der Cupsieger ein und unterlag dort Paris Saint-Germain. Stöger hat sich also in beiden Mannschaften große Verdienste erworben und gilt nicht nur deswegen als österreichische Fußballlegende.

Der Nationalspieler gilt als gelassen und ausgeglichene Persönlichkeit. Seine Leidenschaft für das Spiel und seine rhetorischen Fähigkeiten wurden nicht nur hierzulande, sondern auch in Deutschland hochgeschätzt. Er hat als Spieler wie als Trainer und Funktionär umfangreiche Erfahrungen gesammelt, die Rapid Wien zweifellos helfen können.

Schließlich kann der Klub weiterhin nicht an seine Glanzzeiten im österreichischen Fußball anschließen. Dort dominiert aktuell Sturm Graz. Das freut nicht nur die Fans der Steirer, sondern auch die Buchmacher. Die Sportwetten-Branche lebt schließlich von spannenden Spielen und Entscheidungen. Lange Jahre hatte hingegen Red Bull Salzburg den Fußball in Österreich dominiert und so jegliche Spannung verhindert.

Während sich die Glücksspielanbieter immer breiter aufstellten, schien der österreichische Fußball zu einer Ein-Mann-Show zu verkommen.  Die Top Crypto Casinos von Casino.at zeigen, dass sich die Branche schnell an neue Trends anpassen kann. Das gilt auch für die sportlichen Belange, wo mit der Ablöse von Red Bull Salzburg im Vorjahr eine neue Ära begann. Darauf hofft auch Rapid Wien und setzt dabei offenbar auf Peter Stöger.

Glücksfall für die Grün-Weißen?

Doch der Transfer wird sicherlich die Gemüter auf beiden Seiten erhitzen. Schließlich ist ein Transfer zwischen Stadt- und Erzrivalen im Fußball immer ein großes Thema. Stöger arbeitet derzeit noch als Sportdirektor der Admira. Der Wechsel würde also nicht direkt erfolgen, was den Druck ein wenig vermindert. Doch für Rapid Wien könnte sich der Transfer als Glücksfall entpuppen.

Eine Legende in Violett

Peter Stöger hat bei Austria Wien schon zahlreiche Kapitel der langen Sportgeschichte geschrieben. Er konnte nicht nur als Spieler, sondern später auch als Sportdirektor und Trainer überzeugen. In seinen insgesamt sechs Jahren als Spieler gewinn Stöger drei Meistertitel und holte dreimal den ÖFB-Cup. Mit seiner Spielübersicht und seiner Kreativität prägte er jahrelang das Spiel der Violetten. Als Taktgeber bestimmt er Tempo und Spielverlauf.

Diesem Erfolgslauf setzte er später als Trainer noch einmal die Krone auf. So führte er seine Mannschaft im Jahr 2013 zum Meistertitel und das mit einem Punkterekord von 82 Zählern. Damit war Stöger für den größten Erfolg der Wiener Austria in diesem Jahrtausend verantwortlich. Spätestens seit damals gilt er als Legende des Fußballvereins. Doch sein Triumph in Österreich weckte Begehrlichkeiten im Nachbarland.

Anerkennung in Deutschland

Peter Stöger wechselte in die 2. Fußball-Bundesliga und erobert damit nicht nur die Anhänger des 1. FC Kölns, sondern erwarb sich gleichzeitig großes Ansehen. Stöger schaffte bereits in seiner ersten Saison den Aufstieg in die höchste Spielklasse und führte den Klub im Jahr 2017 zur Qualifikation für die UEFA Europa League. Das war in den 25 Jahren zuvor keinem Trainer des 1. FC Köln gelungen.

Der sachlich analysierende Fußball-Arbeiter war bei den Fans des deutschen Traditionsklubs ausgesprochen beliebt. Sein feiner Humor kam in der Hauptstadt des Karnevals besonders gut an. Als er aufgrund ausbleibender sportlicher Erfolge den Verein verließ, trauerten ihm zahlreiche Anhänger nach. Doch Stöger wagte auch in Deutschland einen überraschenden Move und übernahm etwas später den kriselnden Großklub Borussia Dortmund. Trotz aller Probleme schaffte Stöger in seiner kurzen Amtszeit das Ziel und qualifizierte den BVB für die UEFA-Champions League.

Zurück zur Austria

Zurück in Österreich kehrte Peter Stöger zu seinem Stammklub Austria Wien zurück. Dort arbeitete er als Sportvorstand und als Trainer. Von dort ging es nach Ungarn, allerdings kehrte er bald wieder nach Österreich zurück. Seither ist er bei der Admira als Sportdirektor tätig. Zwischenzeitlich galt er allerdings auch immer wieder als Kandidat für die Übernahme der Österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Im Vorfeld der Bestellung von Ralf Rangnick wurde sein Name zwar genannt, doch als der damalige Trainer von Manchester United zur Verfügung stand, gab es kein Zurück mehr.

Kocht die Rivalität wieder hoch?

Sein möglicher Wechsel als neuer Trainer zu Rapid Wien könnte die Rivalität zwischen Austria Wien und Rapid Wien wieder hochkochen lassen. Dabei geht es um sehr viel mehr als nur den Sport. Die Austria gilt als Akademikerklub mit einem Hang zum technisch anspruchsvollen Fußball. Rapid hingegen ist der klassische Arbeiterverein, der großen Wert auf Bodenständigkeit und Emotion legt. Dieser Clash der Kulturen sorgt bereits seit Jahrzehnten auf und neben dem Platz für Sprengstoff. Gut möglich, dass der Wechsel von Peter Stöger diese Rivalität neuerlich befeuert.

Manche Anhänger könnten darin einen Verrat sehen, doch für Rapid böte sich so die Chance, einen internationalen Vollprofi zu engagieren, der mit allen Wassern gewaschen ist. Stöger gilt als Ruhepol, der Wissen und Persönlichkeit hat, um Rapid Wien aus der Krise zu führen. Er selbst schweigt vorerst, doch schon bald sollte feststehen, ob der spektakuläre Transfer zustande kommen wird.