Kann der neue Nationaltrainer Ralf Rangnick die Österreichische Fußball-Nationalmannschaft zum WM-Titel führen?

Nachdem Franco Foda seinen Rücktritt verkündete, haben viele Fans des Nationalteams damit gerechnet, dass der ehemalige 1. FC Köln- und Borussia Dortmund-Trainer Peter Stöger, ein österreichisches Urgestein, den ÖFB übernehmen wird. Doch die Verantwortlichen entschieden sich neuerlich für einen Deutschen: Ralf Rangnick.

Ralf Rangnick Österreichische Fußball Nationalmannschaft

Abbildung: Ralf Rangnick, von Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0, Link

Wer ist Ralf Rangnick?

Der im Jahr 1958 geborene Deutsche ist seit dem 1983 im Trainergeschäft. Zu Beginn trainierte er den FC Viktoria Backnang, danach die Stuttgarter Amateure. Im Jahr 1999 wechselte er zum VfB Stuttgart; von 2001 bis 2004 trainierte Rangnick Hannover 96. 2004 bis 2005 saß er am Trainerstuhl des FC Schalke 04, bevor er danach von 2006 bis 2010 den TSG 1899 Hoffenheim trainierte. Nach einer mehrjährigen Pause als Trainer, da er Sportdirektor bei Red Bull Salzburg war, stieg er 2015 bei RB Leipzig als Trainer ein. 2021 übernahm er Manchester United – 2022 wurde er Teamchef von Österreich und übernahm somit das erste Mal das Traineramt von einer Nationalmannschaft.

Das oberste Ziel? Man will an der EM in Deutschland im Jahr 2024 teilnehmen. Letztlich war auch Österreich bei der EM 2020 – die pandemiebedingt erst im Jahr 2021 ausgetragen wurde – dabei und hat hier ein gutes Bild von sich präsentiert. Nach zwei Siegen (3:1 gegen Mazedonien und 1:0 gegen die Ukraine) und einer Niederlage (2:0 gegen die Niederlande) stiegen die Österreicher als Gruppenzweiter auf und trafen im Achtelfinale auf Italien. Gegen den späteren Europameister war jedoch in der Verlängerung Endstation – nach torlosen 90 Minuten (der Treffer von Arnautovic wurde aberkannt) gingen die Italiener in der Verlängerung mit 2:0 in Führung, ehe Sasa Kalajdzic für den 2:1 Endstand sorgte.

Es war – nach dem Jahr 2008 – die zweite EM Teilnahme Österreichs. Bei der Heim-EM schieden die Österreicher bereits in der Gruppenphase aus (zwei 1:0 Niederlagen gegen Kroatien und Deutschland, ein 1:1 gegen Polen).

Bilanz nach vier Spielen: 1 Sieg, ein Unentschieden, 2 Niederlagen

Nach vier Spielen als Trainer auf der österreichischen Trainerbank ist eine neue Handschrift zu erkennen. Im ersten Spiel, auswärts gegen Kroatien, konnten die Österreicher im Zuge des Nations League Bewerbs einen souveränen, wenn auch überraschenden, 3:0 Sieg einfahren. All jene, die hier im Vorfeld über wette.de einen Buchmacher gefunden und dann auf einen österreichischen Sieg getippt haben, konnten sich sodann über einen attraktiven Gewinn freuen. Vor eigenem Publikum unterlagen die Österreicher drei Tage später Dänemark mit 2:1; gegen die Franzosen ging man im dritten Spiel mit 1:0 in Führung, trennte sich am Ende jedoch 1:1. In Kopenhagen hatten die Österreicher keine Chance – man unterlag Dänemark 2:0. Die Österreicher befinden sich in der Nations League in der Liga A. Im September geht es auswärts gegen Frankreich und daheim gegen Kroatien. Zum aktuellen Zeitpunkt liegen die Dänen mit neun Zählern auf Platz 1, die Kroaten haben sieben Punkte und sind auf Tabellenplatz 2. Österreich hält derzeit bei vier Punkten und Frankreich bei zwei Zählern. Ein Verbleib in der Liga A ist durchaus möglich und auch ein weiteres Ziel von Ralf Rangnick. Mitunter gelingt den Österreichern noch eine Überraschung gegen Frankreich bzw. siegt man auch gegen Kroatien vor eigenem Publikum? Die Quoten, wenn man auf Österreich setzt, werden wohl attraktiv sein.

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Das Potential ist nicht zu unterschätzen

Die Nationalmannschaft Österreichs hat durchaus Potential. Letztlich gibt es viele junge Talente (Patrick Pentz, Sasa Kalajdzic) und erfahrene Spieler (David Alaba, Marco Arnautovic) – bislang konnte sich das Nationalteam aber noch nicht beweisen. Bei der EM 2020 bzw. 2021 überzeugte das Team, die Qualifikation zur WM in Katar hat man jedoch in den Sand gesetzt: In der Gruppe mit Dänemark, Schottland, Israel, Färöer und Moldau erreichte man gerade einmal den vierten Platz – im Playoff-Turnier traf man als Nations League-Gruppensieger dann auf Wales und verlor mit 2:1. Hinsichtlich der EM 2024 sieht es für Ralf Rangnick und seine ÖFB-Elf im Herbst 2023 nicht so schlecht aus.