Nach dem knappen, aber verdienten Triumph in Bosnien ist das WM-Ticket für Österreich in greifbarer Nähe. Diese Ausgangslage ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis klarer Entwicklungen. Unter Ralf Rangnick präsentiert sich das Team bislang in allen Belangen überzeugend und blickt mit großem Selbstvertrauen auf die entscheidenden Spiele im Oktober und November.

Prognosen sorgen für reichlich Optimismus
Obwohl die Qualifikation noch nicht entschieden ist, dürfen österreichische Fans berechtigte Hoffnungen auf die erste WM-Teilnahme seit 1998 hegen. Wer ohne LUGAS auf Sport wetten möchte, findet das ÖFB-Team derzeit sogar im engsten Favoritenkreis für die direkte Qualifikation – gemeinsam mit Schwergewichten wie Spanien, England, Frankreich oder Portugal. Doch der Weg ist noch steinig: Im Oktober wartet das schwierige Auswärtsspiel in Rumänien, ehe im November das entscheidende Heimduell gegen Bosnien-Herzegowina ansteht. Auch die Reise nach Zypern darf nicht unterschätzt werden. Fest steht: Ralf Rangnick und seine Mannschaft dürfen sich in den kommenden Monaten keinen Ausrutscher leisten.
Statistiken erzählen eine klare Geschichte
Es ist noch lange nicht nur die makellose Punkteausbeute, die Österreich im Rest der Qualifikation zum klaren Gruppenfavoriten macht. Auch statistisch gesehen gehört die ÖFB-Auswahl zu Europas Elite. Besonders beeindruckend wirkte die Defensive: Nur zwei Gegentore stehen bislang zu Buche, dazu kommt mit durchschnittlich 21,3 erfolgreichen Tackles pro Spiel der Bestwert der gesamten Qualifikation. Auch weitere Statistiken unterstreichen die defensive Stabilität: 51 zurückgewonnene Bälle pro Partie, 21,8 geklärte Aktionen – und lediglich ein Fehler, der direkt zu einer gegnerischen Torchance führte.
In der Offensive sticht vor allem der strukturierte Spielaufbau hervor. Mit durchschnittlich 64% Ballbesitz und einer Passquote von fast 92% in der eigenen Hälfte dominiert Österreich viele Partien von Beginn an. Diese Kontrolle spiegelt sich auch in den Offensivzahlen wider: Im Schnitt erspielt sich das Team fast acht Abschlüsse und zwei Großchancen pro Spiel. Bemerkenswert zudem: Sieben der bislang neun Treffer entstanden direkt im Strafraum des Gegners – ein Beleg für die Effektivität und Zielstrebigkeit der Angreifer.
Einziger Makel bleibt die Disziplin: Mit 15 begangenen Fouls zählt das ÖFB-Team in dieser Kategorie zu den unrühmlichen Spitzenreitern. Das sollte sich in der restlichen Qualifikation dringend ändern – zumal mit Rumänien, Bosnien-Herzegowina und Zypern anspruchsvolle Gegner warten. Sperren könnten in den entscheidenden Spielen eine gewichtige Rolle spielen.
Einsatz, Energie und Teamgeist stimmen
Beim jüngsten Auftritt in Bosnien wurde deutlich, dass die Stimmung im österreichischen Nationalteam auf einem bemerkenswert hohen Level liegt. Nach dem hart erkämpften Sieg zeigte sich Teamchef Ralf Rangnick sichtlich erleichtert und hob vor allem Einsatzbereitschaft und Leidenschaft seiner Spieler hervor. Er sprach von einer intensiven Partie, in der sein Team zwar nicht alles perfekt gelöst, dafür aber enorme Energie investiert habe. Auch Kapitän David Alaba unterstrich die Bedeutung von Ruhe und Gelassenheit in kritischen Momenten.
Gerade diese mentale Stärke und der ausgeprägte Teamgeist könnten Österreich im weiteren Verlauf der WM-Qualifikation den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz sichern. Rumänien und Bosnien-Herzegowina wirken in dieser Hinsicht weniger gefestigt. Beide Nationen kämpfen derzeit mit internen Stimmungsproblemen – ein Faktor, der insbesondere in hitzigen Duellen wie dem jüngsten Auswärtsspiel in Zenica den Ausschlag geben kann.
Fußballfieber im ganzen Land!
Bereits beim Qualifikationsauftakt gegen Rumänien wurde deutlich, wie sehr das Land im Fußballfieber steckt. Bis zu 1,113 Millionen Fans schalteten auf ORF 1 ein – die höchste Quote seit 2013. Im Schnitt verfolgten 1,008 Millionen Zuseher die zweite Halbzeit, was einem bemerkenswerten Marktanteil von 43% entspricht. Auch die Auswärtsspiele in San Marino und Bosnien sorgten für großes Interesse. Ein weiterer Beleg für die anhaltende Euphorie: Das Heimspiel gegen Bosnien im November ist schon jetzt restlos ausverkauft. Diese enorme Fan-Unterstützung verleiht der Mannschaft zusätzliche Energie – und könnte Österreich nicht nur zur WM, sondern auch zu einem starken Auftritt bei der Endrunde tragen.