Wien ist bekannt für seine reiche Kulturgeschichte, seine Musik und seine Architektur. Aber eine oft unterschätzte Facette dieser pulsierenden Stadt ist ihre lebendige Sportszene. Vom Fußball bis zum Eishockey, von der Leichtathletik bis zum Schwimmen bietet Wien eine Vielzahl von Möglichkeiten für Einheimische und Besucher, aktiv zu bleiben und Sportereignisse zu erleben.
Eishockey: Wachsende Begeisterung
Während Fußball klar die dominierende Sportart in Wien ist, gewinnt Eishockey schnell an Beliebtheit. Der Wiener Eishockeyclub, die Vienna Capitals, hat eine treue Fangemeinde aufgebaut. Ihre Spiele sind bekannt für aufregende Atmosphäre und das schnelle Spieltempo, was sie zu einem spannenden Erlebnis für alle Altersgruppen macht.
Fußball: Mehr als nur ein Spiel
In Wien ist Fußball mehr als nur ein Zeitvertreib; es ist eine Leidenschaft, die Generationen und Kulturen verbindet. Die lokale Begeisterung ist besonders bei Spielen des FK Austria Wien und des SK Rapid Wien spürbar, deren Duelle regelmäßig die Stadt in ihre jeweiligen Farben tauchen, zu spannenden Wetten live, in Sportbars und zuhause anregen und auch am Fernsehen viele Menschen in ganz Österreich begeistern. Diese Spiele sind entsprechend sportliche Wettkämpfe und Ausdruck der tiefen historischen Rivalität zwischen den beiden Klubs gleichermaßen. Darüber hinaus spielt aber natürlich auch der Amateur-Vereinsfußball in Wien eine zentrale Rolle.
Marathon: Eine Stadt in Bewegung
Der jährliche Wien-Marathon ist ein weiteres Highlight im sportlichen Kalender der Stadt. Tausende Läufer aus aller Welt kommen zusammen, um an diesem Ereignis teilzunehmen, das durch die Straßen Wiens führt. Es ist eine Veranstaltung, die die Gemeinschaft fördert und Menschen dazu inspiriert, ihre Grenzen zu überschreiten.
Integration durch Sport
Sport in Wien ist auch ein wichtiges Instrument der sozialen Integration. Viele Sportvereine und -organisationen bieten Programme an, die besonders auf Kinder und Jugendliche aus weniger begünstigten Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund abzielen. Diese Initiativen tragen dazu bei, Brücken zwischen verschiedenen Gemeinschaften zu bauen und fördern den sozialen Zusammenhalt.
Nicht nur Sport: Umfang und Historie der Wiener Vereine
Die Vereinskultur in Wien, wie in ganz Österreich, hat eine tief verwurzelte und umfangreiche Geschichte, die bis in das frühe 19. Jahrhundert zurückreicht. Die „Erste Österreichische Spar-Casse“, 1819 gegründet und heute bekannt als Erste Bank Österreich, markiert eines der ersten Beispiele dieser Bewegung. Nach der Einführung des Vereinspatents im Jahr 1852 und des Vereinsgesetzes von 1867 wurde es rechtlich möglich, dass jeder einen Verein gründen konnte, was zur Gründung einer Vielzahl von Vereinen führte.
Heute ist Wien Zentrum des österreichischen Vereinslebens mit knapp 30.000 Vereinen, die fast ein Viertel aller österreichischen Vereine ausmachen. Diese reichen von Sportclubs und Musikvereinen bis hin zu Organisationen wie der Feuerwehr und dem Alpenverein. Die hohe Dichte an Vereinen spiegelt die gesellschaftliche Bedeutung wider, die nicht nur Freizeitgestaltung bieten, sondern auch soziale, kulturelle und bildende Rollen spielen.
Zu den größten Vereinen zählen der ÖAMTC mit über 2,2 Millionen Mitgliedern und das Rote Kreuz mit mehr als einer Million Mitglieder. Neben diesen Großorganisationen gibt es in Wien auch zahlreiche spezialisierte und „kuriose“ Vereine, die von der Pflege traditioneller Künste bis hin zu skurrilen Aktivitäten wie dem jährlichen Weinbergschneckenrennen reichen.
Einige der ältesten noch bestehenden Vereine Wiens umfassen die Katholische akademische Verbindung Norica, gegründet 1883, und den First Vienna Football Club von 1894. Diese historischen Institutionen zeigen, wie tief die Vereinskultur in der Wiener Gesellschaft verwurzelt ist und wie sie sich über Jahrhunderte hinweg als wesentlicher Bestandteil des sozialen und kulturellen Lebens etabliert hat.
